Daß sich die Zeiten geändert
haben und vom gewohnten, stets wachsenden Wohlstand unter dem Slogan vom
"Modell Deutschland" Abschied zu nehmen ist, wird inzwischen jedem Bürger
klar sein.
Doch welche Schlüsse
zieht die Politik - und in welchen Handlungsbereichen - daraus?
Pointierter gefragt:
Zieht sie die richtigen Schlüsse?
Könnte Sparen nicht auch mit Intelligenz, Weitsicht und Zukunftssicherung
verbunden werden, um den gesellschaftlichen Schaden begrenzt zu halten?
Das dürfte allerdings voraussetzen, daß von der Politik Prioritäten gesetzt
werden.
Gibt es den Mut und die Weitsicht dafür?
Es bedarf gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten und in Epochen gesellschaftlicher
Umbrüche sowohl verläßlicher Netze als auch intakter kultureller Rahmenbedingungen.
Für die Stabilität unserer immer wieder gefährdeten Demokratie sind beides
unabdingbare Voraussetzungen; wenn diese nicht mehr gegeben sind, zerbricht
das Fundament, auf dem Neues aufzubauen heute ansteht.
Daher darf es keinen Grund zur Resignation gerade in diesem Feld der Politik
geben.